Den "Mittagstisch für alle" servierten in der BBS-Thuine Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Ernährung, Hauswirtschaft und Pflege. Schulleiterin Cornelia Remmers (links) und Anneliese Heymann vom pastoralen Team Freren begrüßten 40 Gäste im historischen Gebäude. Foto: Johannes Franke

Mi, 13.03.2019

von Johannes Franke, Lingener Tagespost, 15.03.2019

Thuine. Den „Mittagstisch für alle“ haben 40 Personen aus der Samtgemeinde Freren in der Berufsbildenden Schule Thuine genießen dürfen. Schüler der BBS-Hauswirtschaft hatten das dreigängige Menü vorbereitet, gekocht und serviert. Einhellige Meinung der Gäste: „Es schmeckt uns allen ganz wunderbar!“

Doch diese Zusammenkunft, verbunden mit dem kulinarischen Genuss, bleibt ein einmaliges Erlebnis. Denn das seit 1952 bestehende Gebäude „St. Agnes vor den Mauern“ wird im Sommer aus brandschutz- technischen Gründen abgerissen. Vor diesem Wermutstopfen war die Freude bei allen Beteiligten, den Schülern, Lehrerinnen, der Schulleiterin Cornelia Remmers, Anneliese Heymann vom pastoralen Team der Pfarreiengemeinschaft Freren und den Senioren besonders groß, den „Mittagstisch für Alle“ in diesem historischen Gebäude durchführen zu können.

Generationen übergreifende Zusammenkunft
Jeweils am zweiten Mittwoch im Monat kommen bis zu 40 Personen ins Frerener Vitus-Gemeindehaus, um gemeinsam zu essen, miteinander zu reden und dem Alltag einen zusätzlichen Impuls zu geben. „Diese lebendige Gemeinschaft wollen wir fördern und freuen uns, dass die Samtgemeinde Freren mit der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde dieses Projekt unter dem Dach des Landkreises Emsland unterstützt“, sagt Anneliese Heymann. Dass diese kooperative, Generationen übergreifende Zusammenkunft zwischen Jung und Alt in der BBS-Thuine stattfindet, freue sie besonders.

Frühlingsfarbige Decken
Mittagestisch 2Die Tische im Speisesaal sind bereits eingedeckt, mit frühlingsfarbigen Decken und Servietten dekoriert, als die Damen und Herren gegen 12 Uhr das Haus betreten. Eine leichte Nervosität ist unter den sechs Köchinnen und einem Koch in der Küche zu spüren, „aber dazu besteht gar kein Anlass“, beruhigt sie ihre Hauswirtschaftslehrerin Ingrid Heese. „Unsere hauswirtschaftlichen Fachschüler der EH 2 haben mit Freude gekocht“, betont sie, und gibt schon mal einen Menü-Vorgeschmack.

"Wunderbar und lecker"
Toni und Werner Hartke aus Freren schmeckt es „ganz wunderbar und lecker“, was ihnen heute kredenzt wird. Es sei alles so liebevoll vorbereitet und mit sehr viel Mühe gekocht worden, ist an den Tischen zu vernehmen. Bei den Köchinnen und Hamid, der 2015 aus Afghanistan kam, legt sich die Anspannung. „Es ist schön, neue Menschen kennenzulernen, für ältere Menschen zu kochen und ihnen eine Freude zu bereiten“, sagt er. Stellvertretend für die Klasse begrüßt Marie Feldschnieders die Gäste, berichtet über das Ernährungsprojekt, wie sie die Rezepte entwickelten, Kosten berechneten, alle Speisen frisch zubereiteten und hoffe natürlich, „dass es allen gut schmeckt.“

Handlungsorientierter Unterricht
Vorher hatte Schulleiterin Cornelia Remmers über die Historie des Hauses informiert und die schulischen Werdegänge und Abschlüsse vorgestellt. Die Fachpraxislehrerinnen hätten den „Mittagstisch für Alle“ mit in den Unterricht aufgenommen. „Alle sind stolz und erfreut, dass wir an einem konkreten Projekt den handlungsorientierten Unterricht, unsere Fähigkeiten und Kenntnisse zeigen und auftischen können“, freut sie sich.